
هذا المقال مترجم اوتوماتيكياً عن طريق جوجل ترجمة نعتذر على بعض الاخطاء
transfermarkt
Everton-Profi im Interview
Es ist September 2020, beim Zweitliga-Auftakt zwischen dem Hamburger SV und Fortuna Düsseldorf feiert der 19 Jahre alte Amadou Onana im HSV-Mittelfeld seine Startelf-Premiere als Profi. Die Hanseaten gewinnen 2:1, der Youngster weiß zu überzeugen und Sportdirektor Michael Mutzel freut sich über den Auftritt des ablösefreien Neuzuganges aus der Jugend der TSG 1899 Hoffenheim. Aber er merkt an: „Amadou ist ein junger Spieler, da gibt es auch immer Schwankungen.“ Drei Jahre später dürfte man sich fragen, wo diese Schwankungen bleiben, denn inzwischen spielt Onana in der Premier League und ist wertvollster Profi beim FC Everton. Transfermarkt hat sich mit ihm zum Videocall verabredet.
Seit dem Abschied aus Hamburg im Sommer 2021 habe er es nicht mehr ins Volksparkstadion geschafft, sagt Onana. „Ich wollte letztes Jahr zur Relegation (gegen Hertha; d. Red.) hin, aber es hat nicht geklappt. Mit meinen Spielen passt es oft nicht.“ Aber er werde einen Besuch nachholen, versichert er. Hießen seine Gegner in der HSV-Zeit Karlsruher SC, Holstein Kiel oder FC St. Pauli, geht es heute an den Wochenenden gegen Manchester City, Tottenham Hotspur oder Chelsea. Im Sommer 2022 war er für 35 Millionen Euro Ablöse vom LOSC zu Everton gewechselt, bis dato stand er in 48 Spielen für die „Toffees“ auf dem Feld, 44-mal durfte er von Beginn an ran. „Ich fühle mich in England sehr wohl“, betont Onana. Er könne sich vorstellen, „ein paar Jahre hierzubleiben“, denn die Premier League ist für ihn „die beste Liga der Welt“.
„Ich musste dorthin, wenn ich spielen will“
„Ich bin jemand, der sehr große Ambitionen hat, aber dass es so schnell nach oben gehen wird, damit hätte ich nicht gerechnet.“ Der Everton-Profi wurde 2001 in Senegals Hauptstadt Dakar geboren und zog mit elf Jahren zu seinem Vater nach Brüssel. Beim belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht spielte er das erste Mal im Verein, über die Stationen White Star Brüssel und SV Zulte Waregem führte es ihn 2017 in die U17 der TSG 1899 Hoffenheim. „Im Jugendfußball in Belgien habe ich nicht wirklich meine Chance gekriegt. Bis heute weiß ich nicht, wieso. Deshalb wollte ich woanders hin. Ich hatte mehrere Optionen, aber kein anderer Verein hat mir so ein Familiengefühl wie die TSG gegeben. Es war ein neues Land und eine neue Sprache für mich, deshalb wollte ich mich wie zu Hause fühlen“, sagt Onana.
Mit Onana, de Jong & Son: Die teuersten Verkäufe des Hamburger SV
Der Rechtsfuß spielte drei Jahre in der TSG-Jugend, war in seiner letzten Saison in Hoffenheim sogar U19-Kapitän und trainierte regelmäßig mit den Profis – dennoch folgte mit dem Vertragsende im Sommer 2020 der Abschied. „Ich hätte in Hoffenheim einen Profivertrag unterschreiben können, aber es war nicht klar, dass ich viel spielen würde. Jedoch war für mich wichtig, dass ich Minuten bekomme und Erfahrungen sammele“. Der HSV sei mit einem klaren Plan auf ihn zugekommen: „Ich musste dorthin, wenn ich spielen will.“
Onana: „Ich habe gedacht, ich würde länger beim HSV bleiben“
Die Hamburger hatten den Deal bereits im Winter eingetütet, der damalige Sportdirektor Mutzel kommentierte die ablösefreie Verpflichtung mit den Worten: „Wir freuen uns sehr, dass Amadou sich frühzeitig für den HSV entschieden hat, denn er ist ein internationales Top-Talent, das im Mittelfeld alle Positionen spielen kann und großes Entwicklungspotenzial besitzt.“ Mit dieser Einschätzung sollte Mutzel recht behalten: Onana erhielt nach dem Wechsel zu den „Rothosen“ einen Marktwert von 400.000 Euro – nach einem Jahr wurde er auf 3 Mio. Euro taxiert. Inzwischen liegt dieser Wert bei 50 Mio. Euro und weltweit sind nur neun defensive Mittelfeldspieler höher bewertet.
Dass es für Onana nach einer Saison in der 2. Bundesliga zum französischen Meister und Champions-League-Teilnehmer nach Lille gehen würde, habe ihn überrascht: „Ich habe gedacht, ich würde länger beim HSV bleiben.“ Er wechselte für 7 Mio. Euro Ablöse, später gingen aufgrund einer Weiterverkaufsbeteiligung weitere 5,6 Mio. Euro an die Hamburger. Beim LOSC absolvierte Onana 42 Spiele, davon 15 in der Startelf, ehe im Sommer 2022 wieder die Interessenten bei ihm Schlange standen. Dem Vernehmen nach wollte Lille nicht verkaufen, musste aufgrund der lukrativen Offerte aus England allerdings einlenken – die 35 Mio. Euro von Everton gehören zu den höchsten Einnahmen der Vereinsgeschichte. Für dieselbe Summe wechselte Eden Hazard 2012 vom LOSC zu Chelsea.

Amadou Onana im HSV-Trikot.
„Ich war mir sicher, dass ich in Lille die Zeit haben würde, mich in Ruhe zu einem besseren Spieler entwickeln zu können. Nach meinem Plan sollte ich länger bleiben, aber wenn Kaliber wie Everton auf dich zukommen, kann man davon ausgehen, dass man schon bereit ist für den nächsten Schritt“, sagt Onana. Everton setzte sich gegen West Ham United durch, die „Hammers“ galten lange als heißester Anwärter auf eine Verpflichtung und sollen sich mit Lille einig gewesen sein.
Über den Stand der Verhandlungen habe Onana lange nichts erfahren wollen: „Ich vertraue meiner Schwester (Beraterin; d. Red.) blind. Ich will, dass sie mit mir darüber redet, wenn etwas konkret ist. Ich würde es sonst zu sehr an mich heranlassen und mir den Kopf zerbrechen.“ Vor dem Wechsel nach Lille hat sich Onana von seinem Berater getrennt und seine Karriere in die Hände seiner Schwester Mélissa gelegt. „Ich kann mich total auf sie verlassen. Ich weiß, dass sie es in erster Linie für mich machen wird und nur das Beste für mich will. Bei einem Berater ist das vielleicht anders“, meint er. Mélissa sei „sehr kompetent, sie hat über die Jahre viel gelernt und inzwischen ihre eigene Agentur (Be The Future Management; d. Red.) mit mehr als 20 Spielern“.
In einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ sagte Onana, dass seine Karriere „von A bis Z“ durchgeplant sei. Angesprochen auf die Aussage erklärt er die Details: an einem Spiegel in seinem Badezimmer hängt ein Zettel, darauf notiert sind Stichpunkte. „Darauf steht sowas wie: in zwei, drei Jahren will ich da und da spielen, will ich diese bestimmte Anzahl an Partien absolviert, an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen und vielleicht Titel gewonnen haben.“ Im Grunde genommen Ziele, die auch mal größer ausfallen dürfen – wie beispielsweise ein WM-Triumph. Für Onana sind diese Meilensteine „nicht unerreichbar“.
Onana: „Mit Belgien in Hamburg zu spielen wäre wie im Film“
Er betont: „Ich bin wirklich davon überzeugt, dass es für mich nach oben keine Grenzen gibt. Das soll nicht arrogant klingen. Aber ich glaube an meine Fähigkeiten und daran, dass ich zu einem Top-Klub kommen und dort Stammspieler werden kann.“ Schon längst wird Onana bei Vereinen aus den „Big Six“ der Premier League gehandelt, im letzten Sommer wurde Manchester United, Chelsea und Arsenal Interesse nachgesagt. „Vereine haben angeklopft“, bestätigt er, „aber ich wollte bleiben, um mich weiterzuentwickeln und ein Top-Spieler bei Everton zu werden, vielleicht der Beste.“ Der mit Abstand wertvollste im Kader des Liverpooler Klubs ist er schon. Über die ständigen Wechselgerüchte um seine Person sagt der 22-Jährige: „Ich versuche, fast nichts darüber zu lesen und es so weit wie möglich von mir fernzuhalten. Ich will mich einfach auf das Wesentliche konzentrieren.“
Man City & Arsenal dominieren: Die wertvollsten Spieler der Premier League
Die letzte Saison mit Platz 17 und dem Fast-Abstieg sei „sehr emotional“ gewesen, da habe er „einen Draht zum Verein entwickelt“. Deshalb sehe er seine Aufgabe noch nicht als erledigt an. „Everton hat mir die Chance gegeben, meine ersten Spiele in der Premier League zu machen. Das will ich zurückzahlen. Das kann ich nur, wenn ich mein Bestes gebe und gute Leistungen zeige“, sagt Onana, dessen Vertrag bis 2027 läuft. Der Klub habe „goldene Jahre“ mit Europapokal-Teilnahmen und dem Kampf um die internationalen Plätze hinter sich, Onana wolle Everton dabei helfen, wieder „bessere Zeiten zu erleben“. Aktuell sind die „Toffees“ in den unteren Gefilden der Tabelle zu finden.
Onana ist nicht nur bei Everton fester Bestandteil, sondern auch im belgischen Nationalteam. Im Juni 2022 lief er erstmals für die „Red Devils“ auf, insgesamt stehen neun Einsätze zu Buche, darunter zwei bei der Weltmeisterschaft in Katar. Jüngst durfte er sogar die Kapitänsbinde überstreifen. Als er gegen die Niederlande (1:4 in der Nations League) debütierte, musste er sich an eine Begegnung mit den HSV-Chefs Jonas Boldt und Claus Costa erinnern: „Kurz bevor ich in Hamburg unterschrieben habe, meinten Sie zu mir, dass ich innerhalb von zwei Jahren Nationalspieler sein würde. Sie haben echt daran geglaubt, warum auch immer.“ Nach seiner Premiere hatte Costa ihm gratuliert, Onana antwortete: „Ihr hattet wirklich recht.“
Bei dem Gedanken daran, mit Belgien ein EM-Spiel im Volksparkstadion bestreiten zu können (Gruppenauslosung am 2. Dezember), kriegt er Gänsehaut: „Es wäre wie eine Heimkehr für mich. Ich habe vier sehr, sehr lehrreiche Jahre in Deutschland verbracht und besonders die Zeit in Hamburg habe ich genossen. Ich bin als kleiner Mann dorthin gekommen, und jetzt ist mein Status ein ganz anderer. Mit Belgien in Hamburg zu spielen wäre wie im Film, das könnte man sich nicht besser vorstellen.“ Onana würde als Starspieler zurückkehren, der aktuell einen höheren Marktwert als der komplette HSV-Kader hat.